Theorie: Identifikation Stärken und Schwächen der Erhebung

1. Identifikation von Stärken und Schwächen der Erhebung

Um die Zuverlässigkeit und Gültigkeit von Ergebnissen sicherzustellen, braucht es eine präzise Bewertung der Stärken und Schwächen einer Umfrage. Diese Bewertung geht über das Umfrage-Design hinaus und berücksichtigt externe Faktoren, die die Daten beeinflussen könnten.

Zum Beispiel könnte das Durchführen eines Fragebogens um 22 Uhr die Befragtengruppe möglicherweise auf Personen mit spätem Schlafrhythmus oder "Spätaufsteher" beschränken und dabei eine breitere demografische Gruppe verpassen, die früher schlafen geht. Diese Zeitwahl könnte unbeabsichtigt die Vielfalt und Repräsentativität der Antworten beeinflussen und eine Schwäche im Umfrage-Design in Bezug auf die Timing aufzeigen.

Externe Ereignisse spielen eine bedeutende Rolle bei der Beeinflussung der Umfragebeteiligung und -antworten. Das Durchführen einer Umfrage zum Beispiel während eines grossen lokalen Volksfestes (Märkt, Stadt oder Dorffest, oder Sechseläuten/Knabenschiessen/Fasnacht, usw.), oder eines grossen Fussballspiels könnte die Antwortraten verringern, da potenzielle Befragte wahrscheinlich anderweitig beschäftigt sind.

Ebenso könnten Umfrageantworten, die während Ferienzeiten gesammelt werden, nicht genau das typische Verhalten oder die Meinungen widerspiegeln, da Stimmungen und Umstände während dieser Zeiten die Antworten beeinflussen könnten. Diese Ereignisse können Verzerrungen in den Umfragedaten einführen und erfordern sorgfältige Überlegungen bei der Planung des Umfragezeitpunkts.

Ein weiteres Beispiel könnte darin bestehen, eine Umfrage zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs während eines Streiks oder einer Betriebsstörung durchzuführen. Die in einem solchen Szenario gesammelten Daten könnten unverhältnismässig negative Erfahrungen widerspiegeln und die reguläre Servicequalität oder die typischen Benutzerzufriedenheitswerte nicht erfassen. Diese Situation zeigt, wie externe Bedingungen die Umfrageergebnisse erheblich beeinflussen können und eine Schwäche im Umfragezeitpunkt im Vergleich zu unvorhergesehenen Ereignissen aufzeigt.

Auf der anderen Seite kann das Verständnis dieser Einflüsse auch eine Stärke oder Chance sein, wenn die Umfrage bewusst darauf ausgelegt ist, die Auswirkungen bestimmter Ereignisse zu erfassen.

Zum Beispiel würde eine Umfrage, die darauf abzielt, die Reaktion der Gemeinde auf ein lokales Festival zu bewerten, müsste die Umfrage unmittelbar nach der Veranstaltung durchgeführt zu werden. Hier werden Timing und Kontext zu Stärken, da sie mit den Zielen der Umfrage übereinstimmen.

Letztendlich ist eine gründliche Bewertung des Designs und der Durchführung einer Umfrage, einschliesslich des Zeitpunkts ihrer Verteilung und der externen Ereignisse, die sie beeinflussen können, entscheidend. Die Berücksichtigung dieser Einflussfaktoren ermöglicht es, das Umfrage-Design, den Zeitpunkt und die Methodik gezielt auszuwählen, um so genauere und repräsentativere Daten erfassen zu können.

Zum Beispiel könntest du eine Umfrage über 3 Monate laufen lassen, ohne die Anzahl der Teilnehmer zu beschränken, oder aber du lässt eine Umfrage ohne Beschränkung der Dauer oder Teilnehmenden laufen und beobachtest nur, wann du ein statistisch signifikantes Ergebnis erreicht hast. (Stichprobenrechner).